Bibellesen am Anfang - 14.04.22

Lieber H.,

auf meinem Tisch liegt noch ein Zettel, der mich erinnert, dass ich Dir etwas zu verschiedenen Bibeln schreiben wollte. Um sich einen guten Zugang zu verschaffen, kann man tatsächlich Kinderbibeln für ältere Kinder oder Nacherzählungen der Geschichten nutzen, zum Beispiel von Selina Hastings die "Illustrierte Bibel für Kinder" oder die "Elberfelder Kinderbibel".

Dann könnte man auch die gesamte Bibel in leichter, verständlicher Sprache lesen, am ehesten empfehle ich die "Basis-Bibel" (heißt wirklich so). Es gibt auch noch "Hoffnung für alle" und die "Gute Nachricht". Dabei sind die Texte aber zum Teil "glattgebügelt". Sie sind jedoch hilfreich, wenn man sich das erst mal durchlesen will. 

Luther, Elberfelder Bibel und Einheitsübersetzung sind dicht am Urtext dran, was sich dann aber auch an Sätzen im Neuen Testament deutlich macht, die über die halbe Seite gehen. Wiederum lohnt es sich, sich mit diesen Texten auseinanderzusetzen. Da ist weniger Deutung drin und man muss mehr selber nachdenken und beten. Ein kleines Beispiel 1. Korinther 13,6: Die Luther-Übersetzung schreibt: "Die Liebe ... freut sich aber an der Wahrheit", die Gute Nachricht überträgt: "Die Liebe ... freut sich, wenn die Wahrheit siegt". Das ist doch ein Unterschied, oder? Und das zweite ist dem normalen Denken näher. Der Text des Paulus ist es aber nicht. 

Zur Reihenfolge des Lesens: Ich finde es wichtig, dass Christen alles mal gelesen haben, man beginnt mit 1. Mose oder einem der Evangelien, wenn man anfängt. Wenn man erst mal einen Überblick möchte, überspringt man mal etwas; man liest dann weitere Evangelien, die Apostelgeschichte, vielleicht 2. Mose, Ruth, Richter, Samuel, Könige, von den Propheten zuerst kürzere, dann aber auch Jesaja, auch die Paulus-Briefe: Römer vor allem.

Im Netz gibt es viele Bibellesepläne, je nach dem, ob jemand alles lesen will oder die wichtigsten Teile und wie lange man sich Zeit nehmen möchte. Manchmal muss man auch "durch", dass man den Anschluss verloren hat oder es einen langweilt. Zum Beispiel ist 3. Mose für etliche Leute schwierig. Manchen hilft es, wenn sie eine "Arbeitsbibel" haben, in der sie Gelesenes markieren (Häkchen hinter die Kapitel-Überschrift) und wo sie auch Stellen, die eine wichtige Bedeutung für sie haben, unterstreichen. 

Es ist etwas anderes, ob ich lese, um einen Überblick zu bekommen oder ob ich die Bibel daraufhin lese, was es mir zu sagen hat. Dann stelle ich verschiedene Fragen an den Text. Dazu kann ich gern ein häufig gebrauchtes Schema schicken.

Reicht das erst mal? Bei Fragen bitte schreiben.

 

Gesegnete Tage der Karwoche und der Osterzeit!

Viele Grüße, Cornelia